1.1 Bob und der Mann ohne Gesicht

Hörgeschichte

Die Klasse hört gemeinsam die Hörgeschichte «Bob und der Mann ohne Gesicht». Dies kann entweder im Plenum geschehen (vorgelesen durch die Lehrperson oder als Hörtext) oder in Gruppen mit Kopfhörern an Computern oder Tablets.
Wichtig ist hier anzumerken, dass die Schülerinnen und Schüler die Hörgeschichte zwar erst einmal auf sich wirken lassen, aber dennoch aufmerksam zuhören sollen, da im Anschluss über den Inhalt gesprochen wird (allgemein).
 Hier kann es hilfreich sein, dass sich die Schülerinnen und Schüler während des Hörens kurz Stichpunkte dazu notieren, welche Informationen ihnen besonders auffallen (Arbeitsblatt 1 – Bob und der Mann ohne Gesicht).
Im Anschluss wird in der Klasse gesammelt und diskutiert, worum es ihrer Meinung nach in dem Hörspiel geht und an welche Details sie sich erinnern. 
Die Lehrperson sammelt die Antworten stichpunktartig an der Tafel/am Bildschirm, sodass sie von allen gesehen und ergänzt werden können.
Weitere Fragen zur Diskussion
  • Wie hat das Hörspiel auf euch gewirkt?
  • Was war besonders spannend?
  • Habt ihr etwas nicht ganz verstanden?
Anschliessend wird zur nächsten Arbeitsphase übergeleitet:
  • In diesem Hörspiel treten drei Hauptfiguren und ein Tier auf. Wer ist das?
  • Was wisst ihr über sie? Was können wir anhand der Geschichte über sie erfahren?

Aufträge

Tandemarbeit
Mit einer Vorlage und dem Text der Hörgeschichte erstellen die Schülerinnen und Schüler zu zweit Steckbriefe zu den einzelnen Hauptcharakteren der Geschichte: Matti, Flo und der Mann ohne Gesicht. Im Text markieren sie die einzelnen Merkmale und Eigenschaften mit verschiedenen Farben und tragen sie zusammen.
Dabei orientieren sie sich an folgenden Fragen:
  • Welche Eigenschaften haben die menschlichen Hauptfiguren jeweils?
  • Wie sehen sie aus?
  • Was machen/mögen sie besonders gern?
  • Wo und wie wohnen sie?
  • Haben sie Hobbys oder Vorlieben?
Wer früher fertig ist, kann noch jeweils ein Bild vom Mann ohne Gesicht zeichnen. Es kann spannend sein, die Bilder in der Klasse zu vergleichen. So lässt sich gut veranschaulichen, wie unterschiedlich – bis auf einige klare Fakten – wir uns ein Bild von Personen machen können, die wir nicht kennen und über die wir nur wenige Informationen besitzen.
Vierergruppen
Nun besprechen die Schülerinnen und Schüler zu viert ihre Ergebnisse. Hierbei können sie sich am Aufgabenblatt orientieren. Die Fragen werden diskutiert, und jede:r schreibt sich in Stichpunkten die Antworten auf.
  • Was fällt beim Vergleich der Steckbriefe auf?
  • Habt ihr alle das Gleiche herausgefunden?
  • Wisst ihr über alle drei Charaktere ungefähr gleich viel? Warum ja/nein? Woran könnte das liegen?
  • Warum dachten Matti und Flo wohl am Anfang, dass es sich um einen bösen Mann handelt?
  • Welche Spuren hat die Person hinterlassen?
In der Klasse wird nun anhand der Steckbriefe gesammelt, was für Arten von Daten und Datenspuren es geben kann und was sie über uns aussagen können.
Die Klasse sammelt die Ergebnisse:
  • Was für Daten gibt es denn überhaupt?
  • Gibt es Daten/Informationen, die aussagekräftiger sind als andere? Warum?
  • Wo musstet ihr schon einmal Daten/Informationen angeben? Welche und in welchem Kontext? 
  • Wer muss denn wirklich bestimmte Daten/Informationen von euch kennen? Wer besser nicht? Und warum?
Hier bietet es sich an, das Prinzip der Datensparsamkeit zu thematisieren und zu erläutern.
Datenvermeidung und Datensparsamkeit ist ein Konzept im Bereich Datenschutz. Die Grundidee ist, dass bei der Datenverarbeitung nur so viele personenbezogene Daten gesammelt werden, wie für die jeweilige Anwendung unbedingt notwendig sind.
Das Konzept von Datenvermeidung und Datensparsamkeit steht in engem Zusammenhang mit dem traditionellen datenschutzrechtlichen Grundsatz, dass nur diejenigen personenbezogenen Daten verarbeitet werden dürfen, die für die Erfüllung der jeweiligen Aufgabe benötigt werden (Erforderlichkeit). Sie ist jedoch auch ein Aspekt des Systemdatenschutzes, das heisst der Integration der Datenschutzanforderungen in die IT-Systeme, heute oft Privacy by Design genannt. Datenschutz soll nicht allein durch gesetzliche Regelungen normiert, sondern auch durch das Design der IT realisiert werden.
Gleichzeitig bezeichnet Datensparsamkeit auch eine von Datenschützer:innen geforderte Zurückhaltung seitens der Verbraucher:innen, persönliche Daten ausserhalb der für eine Geschäftsbeziehung notwendigen Informationen preiszugeben, insbesondere im Internet und bei Gewinnspielen.
Von vielen Datenschützer:innen und Datenschutzbeauftragten wird für personenbezogene Daten und für Daten, die mit personenbezogenen Daten verknüpft werden können, kategorisch ein Opt-in gefordert.
Von vielen Datenschützer:innen und Datenschutzbeauftragten wird für personenbezogene Daten und für Daten, die mit personenbezogenen Daten verknüpft werden können, kategorisch ein Opt-in gefordert. Viele Anwendungen erlauben jedoch noch nicht einmal ein Opt-out oder teilen den Nutzenden sogar noch nicht einmal mit, welche Daten überhaupt verarbeitet oder in Rechnernetze übertragen werden. In den Datenschutzerklärungen der Anbieter wird ebenfalls oft nicht dargelegt, welche Daten verarbeitet und wohin sie übertragen werden, an welche Stellen die Daten weitergegeben werden, ob und wie lange diese gespeichert werden oder ob es ein Recht auf Vergessenwerden gibt.
Quelle: Wikipedia
Einzelarbeit
Matti und Flo konnten einiges über die Person ohne Gesicht herausfinden, bis sie sie schliesslich sogar gefunden haben. Das hat nur funktioniert, weil die Person bestimmte Spuren («Datenspuren») hinterlassen hat und andere Menschen etwas über sie wussten. So konnten Matti und Flo ein Mosaiksteinchen nach dem anderen zu einem Gesamtbild zusammensetzen, welches jedoch auch noch einige Lücken (oder auch Fehler?) hat.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, in Einzelarbeit mithilfe eines Auftragsblattes den Bogen zu ihrem eigenen Alltag und zu sich selbst zu spannen. 

Sie machen sich zu jeder der Fragen Notizen auf ihrem Auftragsblatt.
Stell dir vor, Matti und Flo wären auf der Suche nach dir.
  • Was könnten sie über dich herausfinden? 
  • Wie könnten sie dich ausfindig machen oder herausfinden, wo du wohnst?
  • Welche Spuren hinterlässt du im täglichen Leben? Wo und wie?
  • Könnten Matti und Flo auch im Internet etwas über dich herausfinden? Wenn ja, was und wie?
  • Welche Spuren hinterlässt du wohl beim Surfen im Internet?
  • Was dürfen Matti und Flo ruhig über dich erfahren?
  • Was wäre dir unangenehm? 
  • Was soll lieber niemand wissen?
  • Was machst du, damit das niemand erfährt?
  • Wie entscheidest du, wer was von dir wissen darf?
Gruppenarbeit oder (Halb-)Klasse
Die folgende Sequenz bezieht sich auf den letzten Abschnitt der Hörgeschichte, der entweder noch einmal kurz eingespielt oder als Textauszug über den Visualizer gezeigt werden kann.
Flo würde gerne noch mehr über Frau Weber wissen, während Matti meint, dass dies doch unwichtig sei.
Diskussions- und Reflektionsfragen
  • Wie seht ihr das?
  • Wie viel Wissen über Frau Weber war nötig, um Bob zu finden oder sich bei Frau Weber zu bedanken?
  • Was und wie viel müssen wir von bestimmten Menschen wissen? Was nicht?
  • Wovon hängt das ab? Gibt es Unterschiede – und falls ja/nein, welche?
  • Matti und Flo haben aus den (wenigen) Informationen, die sie von Frau Weber hatten, falsche Schlüsse gezogen. Wie viel Wissen über eine Person ist nötig, um ein richtiges Bild von ihr zu bekommen? Gibt es überhaupt «das» richtige Bild von einem Menschen?
Einzelarbeit
Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, ein Fazit zu formulieren, zum Beispiel im Spurenheft. 
Worum ging es für sie in der Unterrichtseinheit und was nehmen sie als besonders spannend/wichtig mit? 

Das Fazit kann auch in Form einer kurzen Audioaufnahme oder eines Video-Statements festgehalten werden.