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1.3 Making-of zum Film

Making-of zum Film
Anhand des bebilderten Zusatzmaterials schauen die Kinder hinter die Kulissen der Produktion des Trickfilms. Sie können mithilfe der Fotos nachvollziehen, wie der Film entstanden ist: Vom Entwickeln der Geschichte, über den Prozess des Zeichnens und der Animation der Figuren bis zur Vertonung durch die Sprecherin und dem Sounddesigner können Kinder erkennen, dass Filme von Menschen gemacht und somit nach deren Vorstellungen konstruiert sind.
In der Altersgruppe ab vier Jahren ist es für Kinder noch schwer zu unterscheiden, was «echt» und was eine mediale Darstellung ist. Auch ein Trickfilm wird nicht immer als gezeichnet erkannt. Deshalb ist es sinnvoll, gemeinsam mit den Kindern hinter die Kulissen der Produktion zu schauen und bei der Entwicklung ihrer Medienkompetenz zu unterstützen. Im Modullehrplan «Medien und Informatik» findet sich dieser Kompetenzerwerb u.a. in MI.1.2: «Die Schülerinnen und Schüler können Medien und Medienbeiträge entschlüsseln, reflektieren und nutzen.»
Die Lehrperson kann die Kinder mithilfe von Transferfragen anregen, die Erkenntnisse auf ihre sonstige Mediennutzung zu übertragen. Zur weiteren Vertiefung kann die Lehrperson mit den Kindern einen eigenen Stop-Motion-Film mit den Figuren von Matti, Flo usw. erstellen. Die Figuren hierfür finden sich als ausdruckbare Vorlagen im Downloadmaterial.
Wie ein Trickfilm entsteht
Redaktionsteam
Am Anfang eines Trickfilms stehen viele Fragen:
  • Welche Geschichte wollen wir erzählen?
  • Welche Figuren treten im Trickfilm auf?
  • Sprechen die Figuren selbst oder erzählt jemand die Geschichte?
  • Welcher Illustrationsstil passt?
  • Wie sollen Farben, Blickwinkel, Einstellungen eingesetzt werden?
Diese Fragen werden vom Autorenteam intensiv diskutiert und beantwortet. 
Drehbuch
Aus diesem Grundgerüst wird ein Drehbuch erarbeitet. Das Drehbuch ist sozusagen das Rezept für den Trickfilm.
Die Geschichte wird geschrieben und dann in einzelne Schritte oder Szenen aufgeteilt. Es wird festgelegt, was in jeder Szene passiert, welche Figur was sagt und wie das Bild aussehen soll. Es werden auch schon grobe Skizzen erstellt.
Illustratorin: Anoushka Matus
Nun geht es an die eigentliche Umsetzung. Die Illustratorin entwirft Hintergründe und Figuren. Von jeder Hauptfigur braucht es nicht nur mehrere Zeichnungen für die verschiedenen Szenen, sondern auch viele verschiedene Varianten einzelner Körperteile: Augen, Mund, Arme, Beine müssen für jede Bewegung und jeden Ausdruck separat gezeichnet werden.
Animator: Oliver Müller
Diese vielen Puzzleteile setzt der Animator am Computer dann zusammen. Die Szenen werden in aufwendiger Kleinarbeit aufgebaut und animiert. Dabei können die Figuren wie Puppen frei bewegt werden. Anspruchsvoll ist auch, Augen und Mund jeder Figur so zu animieren, dass es nachher zum Sprechtext passt.
Sprecherin: Jacqueline Renée
Die Dialoge und die Erzähltexte müssen von einer professionellen Sprecherin in einem Tonstudio aufgenommen werden. Die Sprecherin erzählt nicht nur die Geschichte, sondern erfindet für jede Figur eine eigene Stimme, die zu ihrem Charakter passt, und macht sie so erst richtig lebendig.
Sounddesigner: Daniel Hobi
Zum Schluss fehlt noch etwas Wichtiges: das sogenannte Sounddesign. Dazu gehören alle Geräusche im Film: Schritte der Kinder, das Bellen des Hundes, Spielplatzlärm, das Rascheln von Blättern und vieles mehr. Dazu gehört aber auch die Filmmusik.
Wie ein Bühnenbild im Theater bildet all dies den Hintergrund. Auch wenn man diese Geräusche beim Anschauen des Trickfilms nicht unbedingt bewusst wahrnimmt, würde es sofort auffallen, wenn sie fehlten.