1.3 Varianten

Die folgenden Varianten bieten spielerische und kreative Möglichkeiten, sich weiter ins Thema zu vertiefen.
Gruppenarbeit
Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, sich anhand eines vorgegebenen Rasters (Arbeitsblatt mit jeweils verschiedenen Feldern zum Ausfüllen zu Aussehen, Charaktereigenschaften, Wohnort, Vorlieben …) eine fiktive oder reale Person auszudenken und einen Steckbrief über sie zu erstellen.
Anschliessend setzen sich jeweils zwei Gruppen zusammen. Eine Gruppe startet mit dem Erraten der Figur und stellt Fragen. Gelingt es der Gruppe nach acht1) Fragen nicht, die Person zu erraten, ist die andere Gruppe an der Reihe und darf ihrerseits raten. Aufgrund der begrenzten Fragenanzahl müssen sich die Gruppenmitglieder gut überlegen, welche Fragen sie genau stellen.
Auswertungsfragen
  • Wie ging es euch mit dem Erraten der Figur/Person? 
  • Was lief gut? Was war schwer? Warum war es schwer, die andere Person zu erraten?
  • Was hätte euch geholfen, die Person leichter erraten zu können?
  • Hätte es euch geholfen, mehr Informationen zu haben?
  • Was wisst ihr nun über die geratene Person? Was nicht?
  • Welche «Daten» habt ihr gezielt abgefragt?
1) Je nach Niveau der Klasse kann die Anzahl erlaubter Fragen angepasst werden.
Gruppenarbeit
Die Lehrperson bereitet Stapel mit unterschiedlichen Datenkategorien vor, es spielen jeweils zwei Gruppen gegeneinander.
Ein Kind aus jeder Gruppe zieht eine Karte aus je einem von fünf (oder mehr) vorbereiteten Stapeln auf einem Tisch. Die Karten wurden zuvor von der Lehrperson vorbereitet und enthalten unterschiedlich kategorisierte Eigenschaften (z.B. Stapel 1: «Charaktereigenschaften», Stapel 2: «Aussehen», Stapel 3: «Vorlieben», Stapel 4: «Wohnort» …).
Aus den fünf gezogenen Informationskarten erstellt jede Gruppe einen Personensteckbrief.
Die andere Gruppe versucht nun zu erraten, um was für eine Person es sich handelt. Es darf nur mit «Ja» und «Nein» geantwortet werden. Findet eine Gruppe eine richtige Information, wird diese Karte umgedreht und offen auf den Tisch gelegt. Diejenige Gruppe gewinnt, welche zuerst alle «Daten» erraten hat.
Auswertungsfragen
  • Wie ging es euch mit dem Erraten der Figur/Person? 
  • Was lief gut? Was war schwer? Warum war es schwer, die andere Person zu erraten?
  • Was hätte euch geholfen, die Person leichter erraten zu können?
  • Hätte es euch geholfen, mehr Informationen zu haben?
  • Was wisst ihr nun über die geratene Person? Was nicht?
  • Welche «Daten» habt ihr gezielt abgefragt?
Einzelarbeit
In Einzelarbeit erstellen die Schülerinnen und Schüler mithilfe von Leitfragen eine Collage auf A3-Papier zum Thema «Das bin ich, das macht mich bunt». Als Hausaufgabe können die Kinder zuvor Fotos von sich selbst erstellen, Zeitschriften und andere Materialien für eine Collage mitbringen.
Dabei können auch Zitate und Gedanken schriftlich mit eingebunden werden, die eine besondere Bedeutung für sie haben. Wem die Collage-Arbeit nicht liegt, der/die kann auch einen grossformatigen Steckbrief erstellen und illustrieren.
Neben allgemeinen Punkten zur Person, Hobbies, Vorlieben, Haustieren usw. können auch folgende Fragen beantwortet werden:
Leitfragen
  • Was kann ich besonders gut?
  • Was macht mich glücklich?
  • Was macht mich wütend?
  • Was/wer ist mir besonders wichtig?
  • Worüber lache ich gern?
  • Was ärgert mich/wann ärgere ich mich am meisten?
In einem nächsten Schritt bittet die Lehrperson die Kinder, ihre Collagen/Steckbriefe an den Zimmerwänden aufzuhängen, damit sie alle sehen können. 
Da bei dieser Übung persönliche und private Informationen im Zentrum stehen können, darf kein Präsentationszwang der Collagen und ihrer Inhalte bestehen. Die Schülerinnen und Schüler können individuell entscheiden, ob sie ihr Endprodukt und die dazu gemachten Gedanken öffentlich machen wollen oder nicht.
Fragen, mit denen hier weitergearbeitet werden könnte:
  • Auf der Collage/dem Steckbrief sind jetzt viele Informationen über euch, die ihr (bereitwillig?) in der Klasse teilt. Wie fühlt sich das an?
  • Wenn die Steckbriefe jetzt im Schulhaus hängen würden, wo sie alle Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler sehen könnten – wäre euch das dann auch recht? Wenn ja/nein, warum?
  • Macht es für euch einen Unterschied, ob ich die Collagen/Steckbriefe hier aufhänge oder draussen an der Strasse? Warum ja/nein?
Während diese Fragen im Klassenverband diskutiert werden, gilt es, die nächste Frage im Stillen für sich selbst zu beantworten, zum Beispiel indem die Antwort im Spurenheft notiert wird:
  • Es gibt wahrscheinlich auch Dinge über euch, die ihr hier nicht notiert habt. Warum habt ihr das nicht getan? 
Hinweis für die Lehrperson: 
An dieser Stelle ist es wichtig, auf das Recht zum Datenschutz und zur informationellen Selbstbestimmung hinzuweisen. Es ist das Recht der Schülerinnen und Schüler, Informationen nicht zu veröffentlichen (z.B. auf dem Gang) und eine Veröffentlichung durch Dritte (z.B. Lehrperson) abzulehnen.
Die Lehrperson erstellt ein Bingo mit (sensiblen) Daten, welche die Schülerinnen und Schüler untereinander sammeln müssen. Aufgabe ist es, Daten zu sammeln und ein Kind zu finden, auf welches eine der Bingo-Aussagen zutrifft – oder das bereit ist, sich zu dieser Aussage zu äussern.
Dies können harmlose Informationen sein («Finde jemanden, der ein Haustier hat), aber auch sehr persönliche («Finde jemanden, dem etwas Peinliches passiert ist, für das er oder sie sich schämt», «Finde jemanden, der/die einen Spitznamen hat, den sie/er nicht mag» …).
Verweigert jemand die Antwort, muss weiter gesucht/gefragt werden.
Die Schülerinnen und Schüler ziehen los und fragen sich gegenseitig.
Fragen zur Auswertung:
  • War es schwer, alles zu finden?
  • Haben alle alles beantwortet?
  • Wie habt ihr euch beim Befragen gefühlt?
  • Gab es Momente und Fragen, mit denen ihr euch unwohl gefühlt habt? Warum? 
  • Welche Art von Informationen habt ihr mit dem Bingospiel gesammelt?